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Reisebericht Südnorwegen & Schweden - Teil 2
06.09.2020
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Wanderung auf den Besseggen
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Vågåmo
Unser Tag startete heute kalt – sehr kalt. In den höheren Lagen ist frischer Schnee gefallen, was schon verdeutlicht, dass wir nachts Minusgrade hatten. Wir mussten etwas eher aufstehen, da wir für unsere Besseggen-Wanderung die „Fähre“ von Gjendesheim nach Memurubu gebucht hatten. Ganz billig ist dies leider nicht, doch diese Wanderung stand schon lange auf unserer Wunschliste, weshalb wir in den sauren Apfel bissen. Buchen könnt ihr euer Ticket unter folgender Homepage: https://www.gjende.no/de/ Unser Schiff ging 9:30 Uhr, und wir mussten noch die 15 km auf dem Valdresflye hinter uns lassen. Die Landschaft war natürlich wieder wunderschön, wir hatten leider nur keine Zeit, noch irgendwo auszusteigen. Gegen 8:30 Uhr kamen wir beim Parkplatz an und erlebten den nächsten Schock, der obere Parkplatz kostet 250 NOK Tagestarif. Mal wieder eine absolute Frechheit, aber die Touristen bezahlen ja. Oben wird angezeigt, dass es keinen weiteren Langzeitparkplatz weiter unten gibt, doch später sahen wir, dass es neben dem Café doch noch einen leicht günstigeren Parkplatz gab (200 NOK für den Tag). Wir machten uns fertig und gingen dann zur Abfahrt des Shuttlebusses, der uns nach Gjendeheim zum Fährableger bringen wird. Diese Busfahrt ist im Ticketpreis integriert.

Abfahrt in Gjendesheim

Abfahrt in Gjendesheim

Abfahrt in Gjendesheim

Ankunft Memurubu
Bei Memurubu angekommen gingen wir noch einmal kurz auf Toilette und dann konnte die laut Ausschilderung 14,5 km lange Wanderung beginnen. Da wir natürlich nicht die einzigen auf der Fähre waren, war es gerade am Anfang eher Kolonnenlaufen, was uns nicht so gefiel. Wir machten daher immer mal wieder ein paar Fotostopps, damit sich dieser Effekt langsam auflöste. Nach einem „kurzen“ Anstieg ging es nicht mehr ganz so steil bergauf und die ersten schönen Ausblicke auf den Gjende, Schneefelder, Gletscher und andere Seen taten sich auf. Der Weg war zwar steinig, aber sehr gut zu gehen. Wir brauchten nur ewig, da wir so oft zum Fotografieren anhielten :-) Es war einfach magisch.

Ausblick auf den Gjende & Memurubu

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen
Wir hatten tatsächlich bis dahin relativ gutes Wetter, steuerten dann aber frontal in eine Regen/Schneefront hinein. Die dunklen Wolken ließen alles noch einmal dramatischer aussehen, was uns gar nicht so sehr störte, doch wir verlangsamten unser Tempo etwas, damit die Wolke vom Grat wegzieht. Wir wurden zwar nicht nass, aber kamen dennoch in leichten Schneefall, was die Steine etwas rutschig machte. Unsere beiden Hunde hatten bisher keine Probleme, die Strecke war bis dahin gut für sie zu gehen. Es wurde erst ab dem Grat etwas haarig, denn diesen sollte man besser auf allen Vieren besteigen. Denn es gibt nur die Steine zum Festhalten. Es war steil, erforderte enorme Trittsicherheit und ging entsprechend sehr stark bergab, falls mal ein Tritt nicht so sitzen sollte. Unsere beiden Chis hätten diese Strecke niemals mit ihren kleinen Beinen alleine geschafft, weshalb wir sie ab hier dann auch tragen mussten. Wir waren hochkonzentriert, damit wir wirklich keinen Fehler machen und trauten uns gar nicht nach unten zu blicken. Als wir dann etwas stabileren Stand hatten, schauten wir erstmals zurück. Wir waren halbwegs oben angekommen und konnten den unglaublich schönen Ausblick auf den Grat, den Gjende und den Bessvatnet genießen.

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Besseggengrat

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Blick auf Gjende und Bessvatnet
Schon allein dafür hatten sich die „Strapazen“ gelohnt. Aber natürlich war die Wanderung hier dann noch nicht vorbei. Es ging zunächst noch weiter nach oben zu einer Art Plateau und ab dann stetig nach unten. Auch hier hatte man immer wieder schöne Aussichten. Die Hunde konnten wir im Übrigen kurz nach dem Grat dann wieder freilaufen lassen, die Strecke verlief dann wieder halbwegs ungefährlich und so konnten sie ihren kleinen Beinchen wieder über die Steine fliegen lassen. Der Rückweg war tatsächlich dann doch relativ beschwerlich, da uns dieses stetige Bergab doch ziemlich auf die Knie ging. Aber als sich dann der Parkplatz in der Ferne erblicken ließ, gingen die letzten Kilometer doch relativ schnell voran. Die Wanderung war sehr lohnenswert, wir würden es aber tatsächlich nicht andersrum (von Gjendesheim nach Memurubu) erwandern, da man dann den Grat hinuntergehen müsste, und hoch musste man schon schwindelfrei sein. Mit den Hunden hat die Wanderung super geklappt, auch wenn wir sie an manchen Stellen hochnehmen mussten. Dies waren dann aber eher rutschige Stellen, die wir sie hätten nicht selbst gehen lassen oder etwas höhere Absätze, die sie alleine nicht herunter- oder hochgekommen wären. Ansonsten war das absolut machbar, wir haben auch welche mit größeren Hunden gesehen, haben aber leider nicht mitbekommen, ob es dort Probleme bei der Gratquerung gab. Die Wanderung ist ansonsten absolut atemberaubend, man sollte sich wirklich viel Zeit nehmen, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen

Wanderung Besseggen
Schlussendlich fuhren wir mit dem Shuttle-Bus wieder zurück zu unserem Wohnmobil. Dort rasteten wir kurz, bevor wir bald weiterfuhren. Unser nächstes Ziel war Vågåmo, dort wollten wir tanken, entsorgen und auch gleich einen Stellplatz suchen. Die Landschaft bis dorthin wurde zwar wieder vegetationsreicher, aber nicht minder schön. Außerdem kamen wir an vielen alten historischen Höfen vorbei, quasi Freilichtmuseen im Vorbeifahren :-) Auch Vågåmo hat einen historischen Touch. Die Gebäude der Innenstadt wirkten ebenfalls alt, was zusammen genommen super ins Stadtbild passte. Bei der Circle befindet sich auch wieder eine kostenfreie Ver- und Entsorgung, die wir auch nutzten. Auf dem Weg zu unserem Stellplatz hielten wir dann noch fix bei der Stabkirche, die wirklich sehr schön ist und machten ein paar Fotos.

Vågåmo Stabkirche

Vågåmo Stabkirche
Wir wurden allerdings von kleinen Viechern belagert, von denen wir annahmen, dass es sich um Kriebelmücken handelte, weshalb wir unseren Besuch dort sehr kurz hielten. Am Ende des Nedre Nordheraldsvegen befindet sich ein schöner Parkplatz, den wir als Stellplatz nutzten. Er liegt direkt am türkisblauen Vågåvatn und bietet sich auch direkt für Stadterkundungen an.
Gefahren sind wir 76,9 km.

Vågåvatn

Vågåvatn

Vågåvatn

Vågåvatn
Unter folgendem Link könnt ihr das Video zu diesem Reiseabschnitt anschauen
07.09.2020
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Formokampen, Rondane Nationalpark
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Dovre – E6
Heute schien beim Aufstehen endlich mal wieder die Sonne :-) Es war dennoch ziemlich kalt, weshalb wir uns nur schwer aus dem warmen Bett lösen konnten. Nach einer kurzen Runde mit den Hunden setzen wir unser rollendes zu Hause in Bewegung. Da wir gestern Abend noch unsere Gasflasche wechseln mussten, wollten wir diese gerne wieder direkt füllen. Laut Homepage wurde in Vågåmo eine Füllstation bei einer Tankstelle angezeigt, also fuhren wir zunächst dorthin. Doch da der Chef leider nicht da war, konnte uns auch keiner die Gasflasche auffüllen. Also müssen wir jetzt abwarten, bis wir das nächste Mal eine Station finden. Wir fuhren dann auf die E6 nach Høvringen, zur Herberge Putten Seter, denn dort befindet sich ein Wanderparkplatz, von dem aus wir auf den Formokampen wanderten. Zunächst führt die Fv437 stetig bergauf und dann zweigt in Richtung Putten Seter eine unbefestigte Straße ab, die zu einer Mautstraße wurde. Die Maut kostet 40 NOK und muss in bar bezahlt werden. Das alles läuft wieder auf Vertrauensbasis, denn in einem Kasten liegen Umschläge parat, in denen man das Geld verstaut und entsprechend Namen und Kennzeichen drauf schreibt. Ca. 5 km weiter erreicht man den Wanderparkplatz, der auch zugleich Zugang zum Rondane Nationalpark ist. Vor unserem Womo lagen mehrere Schafe in der Sonne, die teilweise sehr viel Interesse an uns oder an dem aus dem Womo schauenden Gonzo hatten :-) Wir zogen uns wetterfest an und gingen los. Die Länge der Tour hin und zurück beträgt ca. 9 km. Der erste Teil der Route verläuft fast ebenerdig entlang der Büsche, Moose und Flechten, die in den verschiedensten Farben schillerten. Wir konnten schon jetzt einen schönen Weitblick auf die umliegenden Berge genießen.

Wanderung Formokampen

Wanderung Formokampen

Wanderung Formokampen

Wanderung Formokampen
Später zog der Weg etwas an und es ging stetig nach oben auf den Formokampen. Nachdem die Kilometer von gestern noch in unseren Beinen steckten, waren wir dann doch ganz froh, als wir oben angekommen sind. Es zog ein kalter Wind, der extrem unangenehm wurde. Daher gingen wir einmal zu jedem Aussichtspunkt und versuchten noch anhand der Anzeigetafel die Berge in der Entfernung zu benennen J und machten uns anschließend wieder auf den Rückweg, auch, da langsam Wolken aufzogen, die wohl Regen mit sich bringen werden.

Froland Verk

Froland Verk
Auf dem Weg nach oben sind wir etwas um den Berg herumgegangen, da wir den steileren Weg nach oben nicht gesehen hatten, doch nun gingen wir genau am „Grat“ zurück und sahen dort dann eine Ausschilderung für die Überreste einer Rentierfalle, die tatsächlich noch von den Wikingern stammt. Eigentlich war es mehr oder weniger eine kleine Grube mit Steinen drin, doch, wenn man bedenkt, wie alt dies ist und welchen Nutzen dies hatte, dann ist es schon wieder faszinierend.

Wanderung Himmelsyna

Wanderung Himmelsyna

Wanderung Himmelsyna

Wanderung Himmelsyna
Wir schafften es noch vor dem Regen wieder zurück zum Wohnmobil. Im Womo aßen wir dann Frühstück oder besser Mittag ;-) und fuhren dann die ganze Strecke wieder zurück zur E6, wo wir nach Dombås abbogen. Natürlich regnete es nun auch, weshalb wir uns für den restlichen Tag nichts mehr weiter vorgenommen haben. In Dombås gingen wir einkaufen und suchten uns einen Stellplatz entlang der E6, damit wir morgen unsere Wanderung zum Mehøe starten können. Ein Stück nach Dombås wurden wir am Storrhusranden Rastplatz fündig, dieser wurde relativ neu angelangt und dahinter befindet sich ein kleiner See. Inzwischen war es auch schon 17 Uhr, weshalb es nicht weiter schlimm war, dass wir den restlichen Tag im Womo verbringen „mussten“.
Gefahren sind wir 92,9 km.

Storrhusranden Parkplatz

Storrhusranden Parkplatz
08.09.2020
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Mehøe
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Moskusstien bei Kongsvoll
Wir blieben heute im Dovrefjell. Es war sonnig, aber leider auch sehr windig, weshalb es dennoch ziemlich kalt blieb. Wir wollten heute als erstes zum Mehøe wandern. Eigentlich startet die Wanderroute bei der Furuhaugli Fjellhyter, doch da wir nicht wussten, ob man dort auch als „Nicht-Gast“ parken darf, gingen wir vom Rastplatz Storrhusranden los, auf dem wir ohnehin übernachtet hatten. Da dort auch der Fahrradweg „Tour de Dovre“ entlangführt, sind wir diesen bis zur Fjellhyter gegangen und sind dort dann der Ausschilderung gefolgt. Die Umrundung des Berges wollten wir nicht machen, wir sind „lediglich“ hinaufgegangen. Das letzte Stückchen des Aufstiegs hätte eigentlich etwas anstrengender sein müssen, doch wir hatten wirklich starken Rückenwind, sodass wir eigentlich schon fast hinaufgetragen wurden. Oben angekommen flogen wir dann schon fast weg. Doch man hat natürlich – wie wahrscheinlich von jedem Gipfel im Dovrefjell – einen guten Ausblick auf die Landschaft. Aufgrund des einsetzenden Herbstes schimmerte alles in den verschiedensten Farben. Es ist immer wieder eine Freude das alles zu sehen. Durch die vorbeiziehenden Wolken änderte sich das Farbenspiel jede Sekunde. Unser Rückweg lief dann zumindest weiter oben doch noch etwas schwieriger ab, da wir komplett gegen den Wind kämpfen mussten, der uns Tränen in die Augen schießen lies.

Wanderung Mehøe
