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Saint Conan's Kirk

Reisebericht Schottland, 2015                       (Teil 3)

31.05.2015 von Oban nach Maiden

Frühs sind wir noch eine kleine Runde mit den Hunden durch die Stadt gegangen, bevor wir dann auch schon aufgebrochen sind. Das Wetter zeigte sich schon jetzt nicht gerade von seiner besten Seite. Unser Weg führte uns zunächst kurz zurück durch Connel, um nach Lochawe zu kommen. Direkt am Straßenrand steht dort die wunderschöne St. Conan's Kirk, die unbedingt einen Stopp wert ist. Die Kirche ist schon von außen ein Blickfang, viele wunderschöne Details und eine Verspieltheit, die sich u.a. in Wasserspeiern in Hasenform zeigt. Wir waren wirklich begeistert.

Ein Stück weiter folgt auch die Einfahrt zum Kilchurn Castle. Diese war nicht direkt ausgeschildert, wir sind auch nur auf gut Glück abgebogen und sind auf einem kleinen nicht befestigten Parkplatz gelandet. Wir haben noch eine Weile gewartet, da wir hofften, dass der bisher durchgängige Regen endlich etwas abebben wird und mussten dann leider im Regen zum Schloss laufen. Der Weg führt zunächst unter einer Eisenbahnbrücke hindurch und dann über einen kurzen Feldweg direkt zu der Ruine. Dieser war jedoch natürlich wieder extrem matschig und auch das Feld rechts und links vom Weg konnte nicht richtig betreten werden, also staksten wir durch den Matsch. Wir schauten etwas missmutig wegen des Wetters, als uns ein Mann entgegenkam und fragte: „Nice Day! Isn't it?“. So hat er uns zumindest wieder ein Lächeln beschert. Die Ruine kann man ohne Probleme betreten und auch eine Weile dort herumstöbern, denn vieles wurde gesichert und entsprechend zugänglich gemacht. So kann man über ein paar Treppen bis oben gehen und hat einen schönen Blick auf den Loch Awe. In der Zeit in der wir in der Ruine waren, hat es zum Glück nur noch etwas getröpfelt, nur als wir dann den Rückweg angetreten sind, spielte das Wetter uns wieder einen Streich, denn es folgte ein wahrer Schauer. Das Bild vom Anfang des Weges zum Schloss war jedoch gerade durch den Regen sehr schön, was unsere Kamera gar nicht so fand, denn danach durften wir erst einmal die Regentropfen mit einem Mikrofasertuch entfernen. Trotz des Regens hat sich der Besuch des Schlosses gelohnt.

Auf dem Weg nach Inverary kamen wir an vielen Weiden mit Hochlandrindern vorbei und selbstverständlich auch an Schafweiden, aber das braucht ja eigentlich nicht erwähnt zu werden, da es so typisch ist. In Inverary fuhren wir zunächst zum Schloss, welches wirklich wunderschön war, jedoch hätte man schon bezahlen müssen, um überhaupt auf den Parkplatz zu kommen und wir verschaffen uns eigentlich immer gerne vorher einen Überblick, zumal 10,00 Pfund auch nicht gerade wenig sind. Also hielten wir nur kurz an, erhaschten einen Blick und suchten einen Parkplatz in der Stadt – viele Möglichkeiten gibt es für ein Wohnmobil jedoch nicht. Wir besuchten dann einfach spontan den Inverary Jail, zwar auch mit 9,50 Pfund pro Person nicht gerade günstig, jedoch dafür wirklich sehr interessant. Zunächst läuft man an Tafeln vorbei, auf denen Straftaten und deren Bestrafung der letzten Jahre erläutert werden, dann folgt ein inszenierter Gerichtssaal, in dem über Lautsprecher ein richtiger Fall behandelt wird. Anschließend hat man Zugang zu den alten Zellen und z.B. läuft auch ein Werter und anderes Personal in originalgetreuer Kleidung herum und erzählt ein bisschen was zu den damaligen Geschehnissen und den Haftbedingungen. Wirklich sehr interessant und anschaulich umgesetzt.

Auf dem Programm stand nun der Loch Lomond, wir passierten zunächst Tarbet und fuhren dann direkt zum Musterdorf Luss. Zunächst teilt man sich den Ort mit einer Reihe von Touristen, der große Parkplatz war auch rappelvoll. Wir spazierten zunächst kurz am Ufer vom Loch Lomond entlang, der See ist wirklich schön, jedoch waren es für uns einfach zu viele Leute. Schließlich gilt der See auch für die Schotten und gerade auch die Glasgower als Ferien- und Freizeitregion. Das merkt man auch. Wir liefen nun noch entlang der schönen alten Häuschen von Luss, die alle liebevoll dekoriert sind und holten uns dann in der Nähe des Parkplatzes in einer Imbissbude etwas zu Essen. Stephan wollte einen vegetarischen Burger und ich Fish & Chips. Beide Gerichte waren nicht so besonders. Stephans Burger bestand nur aus Brötchen, einem kleinen Klecks Soße und dem vegetarischen Patty. Also eigentlich der schlimmste Burger, den er je gegessen hat. Satt wurde man davon auch nicht. Meine Portion war zwar riesig, aber auch extrem fettig und ungewürzt. Leider sehr enttäuschend, da kochen wir lieber wieder selbst. Wir fuhren nun Richtung Ayr und kamen dabei auch durch die Stadtteile Dumbarton und Paisley von Glasgow, jedoch alles hauptsächlich auf der Autobahn. Bei Dumbarton entschlossen wir uns aufgrund der Zeit bewusst dagegen das Dumbarton Castle anzuschauen. Von Ayr waren wir zunächst enttäuscht, jedoch zeigte es dann doch noch ein paar schöne Ecken. Wir tankten und fuhren dann aber auch schon weiter zum Dunure Castle. Im Übrigen zeigte sich jetzt endlich auch mal die Sonne, was uns bei der Fahrt nach Dunure wunderbare Ausblicke auf das Meer bescherte. Das Schloss war nicht mehr frei zu betreten, was auch an der Uhrzeit gelegen haben kann. Leider war alles sehr verdreckt. Jedoch liegt die schöne Schlossruine in einem großen Park, der zwar mehr oder weniger aus Grünfläche besteht, aber auch zu einem schönen Spaziergang entlang der Steilküsten einlädt. In der Ferne lagen im Wasser große Frachtschiffe, die anscheinend auf ihre Beladung warteten. Auch Dunure ist ein schöner kleiner anschaulicher Ort.Auf dem Plan stand nun das Culzean Castle, hier sollte auch gleich unser Campingplatz für diese Nacht sein. Irgendwo auf der Strecke konnten wir für einen kurzen Augenblick das wunderschöne Schloss vom Meer aus sehen. Als wir dann jedoch beim Culzean Castle Country Club angekommen sind, haben wir auf dem Schild gesehen, dass dieses bereits geschlossen ist und auch von dem Campingplatz haben wir nichts gelesen, sodass wir dachten, die Einfahrt hierzu muss ein Stück weiter weg sein. Kurz darauf kam auch eine Einfahrt zu einem Campingplatz, jedoch war schon der Weg nach oben sehr abenteuerlich und als wir bei dem eigentlichen Bauernhof ankamen, hatten wir schon ein flaues Gefühl im Magen. Die Wohnwagen standen einfach auf einer Wiese, von Rezeption und sanitären Anlagen keine Spur. Von Innen winkte uns ein Mann aus dem Fenster. Irgendwie sah das ganze Ambiente aus wie aus einem Horrorfilm und wir fuhren schnell wieder auf die Hauptstraße und steuerten dann Maidens hat, denn hier hat uns unser Navigationsgerät einen weiteren Campingplatz angezeigt. Dieser war leider bereits geschlossen, doch es wurde eine Rufnummer hinterlegt, die wir einfach anriefen. Die Besitzer waren 15 Minuten später da und wiesen uns einen Platz zu. Wir hatten fast alles für uns alleine, denn es stand nur ein Zelt in weiter Ferne. Die Plätze sind betoniert und sehr gerade, sodass wir die Auffahrkeile heute mal in der Heckgarage lassen konnten. Auch die Frischwasserzufuhr lag direkt neben dem jeweiligen Stromanschluss. Also wirklich sehr übersichtlich gehalten. Insgesamt ist es ein großer Platz mit zahlreichen dieser beweglichen Ferienhäuser. Als wir dann mit den Hunden zum Strand gehen wollten, wurden uns die Ausmaße des Campingplatzes erst bewusst. Wir kamen im Übrigen nie beim Strand an, denn wir fanden einfach den Zugang nicht. Als wir vor einer Wiese standen, die anscheinend hinunter zum Strand führte, jedoch wieder mit Disteln überwuchert war, beschlossen wir den Rückweg anzutreten und uns einfach noch schnell etwas Essbares zuzubereiten. Die Besitzer des Platzes waren sehr nett und haben uns noch alles erklärt. Insgesamt auch wieder ein sehr moderner Platz.

Heute waren es sicherlich höchstens 10 °C, jedoch kam ab nachmittags vereinzelt auch mal die Sonne heraus. Gefahren sind wir 259 km.

 

01.06.2015 von Maidens nach Newcastle

Wir sind heute wieder extra früh aufgebrochen, da wir doch noch beim Culzean Castle halten wollten. Leider haben wir die Aktion dann ganz schnell abgebrochen, da man bereits bei der Einfahrt abkassiert wird und 15 Pfund p.P. war uns wieder etwas zu viel. Sicherlich hätte es sich gelohnt, da das Schloss – zumindest auf den Bildern die wir kennen – großartig aussieht. Von der Einfahrt aus kann man nicht mal einen Blick erhaschen. Wir haben uns nur geärgert, weil wir nun auch den Campingplatz gefunden haben, den wir gestern verzweifelt suchten. Warum sind wir auch nie auf die Idee gekommen einfach mal in die Einfahrt vom Culzean Castle zu fahren? Wäre ja eigentlich naheliegend gewesen. Nun war es zu spät ;-) Und was hatten wir nur für ein Glück, denn es regnete auch schon wieder.Auf dem Weg nach Moffat kamen wir auch bei Barony a Frame vorbei, jedoch müssen wir zugeben, dass wir bis jetzt nicht wissen, was das wirklich ist. Aufgrund von Bauarbeiten kamen wir auch nicht auf das Gelände herauf, hier hätten die Tafeln mit weiteren Informationen sicherlich Aufschluss geben können. Auf alle Fälle ist es ein großer Förderturm und ringsherum stehen einige Güterloren. Bei unseren Recherchen haben wir noch herausgefunden, dass dies der letzte Förderturm in Groß Britannien dieser Art ist und 2007 nach der Restaurierung Prinz Charles den Turm eröffnet hat. Es sah auf alle Fälle interessant aus.Moffat ist ein sehr schöner kleiner Ort mit einer etwas überfüllten Innenstadt. Wir fanden für unser Wohnmobil einfach keinen Parkplatz und sind dann bei der Weiterfahrt zum Grey Mare's Tail Nature Reservat in Moffat falsch abgebogen, sodass wir eine große Extrarunde durch die Natur gedreht haben, was sich aber irgendwie auch wieder gelohnt hat, denn die schottische Landschaft ist immer wunderschön ;-) Heute war einfach nicht unser Tag, das Wetter verhagelte uns etwas die Stimmung. Es hörte einfach nicht auf zu regnen, ganz im Gegenteil, es wurde sogar immer schlimmer. Nachdem wir beim Grey Mare's Tail angekommen sind, mussten wir auch wieder ewig im Wohnmobil warten, bis der Regen mal etwas nachgelassen hat. Der Parkplatz ist kostenpflichtig, aber es hielt sich in Grenzen, wir zahlten nur 2 Pfund. Von diesem Platz aus kann man zwei Wege einschlagen, einmal den linken, der einen dem Wasserfall ein bisschen näher bringt und einmal nach rechts, der hoch zum Loch Skeen führt. Den See mussten wir leider ausfallen lassen, wir lagen etwas schlecht in der Zeit aufgrund des Verfahrens in Moffat, aber bis dorthin wäre es eine ca. 1-stündige Wanderung.

Als nächstes stand das Abbotsford House vom Autor Walter Scott auf dem Programm. Auf der Fahrt kamen wir auch am St. Marys Loch vorbei. Beim Haus gibt es einen großen Parkplatz, der aber sicherlich im Sommer öfter mal überfüllt ist. Der Eintritt kostet pro Person 8,50 Pfund, die sich jedoch komplett auszahlen. Das Abbotsford House allein ist schon sehr beeindruckend, sowohl von außen als auch von innen, aber auch das Anwesen ist sehr schön. Einige untere Räume sind noch originalgetreu eingerichtet. Walter Scott war ein Sammler, dies spiegelt sich bei den im Haus verstreuten Antiquitäten, Rüstungen und Waffen wieder. Besonders eindrucksvoll ist die Bibliothek des Hauses und die Eingangshalle. Als Deutscher erhält man beim Betreten des Hauses ein deutsches Heft, in dem alles ausführlich beschrieben ist, so kann man gemütlich durch das Haus schlendern und nach den beschriebenen Gegenständen suchen. Uns hat es des Öfteren die Sprache verschlagen, ein wirklich großartiges Haus, welches in Erinnerung bleiben wird.

Wir steuerten nun die Melrose Abbey an. Es hat wieder angefangen stark zu regnen und so harrten wir im Wohnmobil aus und hofften auf Besserung, jedoch und das merkten wir erst später, haben wir somit auch die Öffnungszeit verpasst und konnten uns die Kirchenruine dann nur noch durch den Zaun anschauen, was aber nicht minder beeindruckend war. Das Gelände der Kirche ist wirklich groß und wenn man die Reste der Grundmauern sieht, kann man sich kaum vorstellen, welche Ausmaße die Abbey einmal hatte. Sehr beeindruckend! Melrose ist im Übrigen auch eine sehr schöne Stadt.

Als nächstes Stand eigentlich der Viewpoint „Scott's View“ auf dem Programm, jedoch haben wir diesen Punkt aufgrund des Wetters direkt ausgelassen, denn gesehen hätten wir sowieso nichts. Also fuhren wir direkt nach Kelso und wollten uns das Floors Castle anschauen, auf welches wir bei der Anfahrt bereits einen kurzen Blick erhaschen konnten. Mit Vorfreude fuhren wir dann in die Stadt um festzustellen, dass das Schloss bereits seit 17 Uhr geschlossen war und man erhält wirklich keinen einzigen Blick mehr auf das Schloss. Ist das Tor zu, ist es auch zu, was auch daran liegen kann, dass es noch bewohnt ist. Zumindest von weitem sah es riesig aus und auch entsprechend eindrucksvoll. Wieder sehr schade, dass die Öffnungszeiten in Schottland nicht sehr nutzerfreundlich sind. Immerhin kamen wir noch bei der Kelso Abbey vorbei, die wir aber nur im Vorbeifahren angeschaut haben. Um morgen bei der Abfahrt nicht so in Stress ausarten zu müssen, fuhren wir nun direkt nach Newcastle zurück und ließen auch Jedburgh ausfallen. Unsere Laune war aufgrund des Wetters nun wirklich mehr oder weniger auf dem Tiefpunkt. Wir passierten dann sogar die Englische Grenze ohne es überhaupt zu merken. Es regnete ohne Unterbrechung und auch der Wind rüttelte ganz schön am Wohnmobil. In Newcastle fuhren wir eher durch Zufall direkt in die Innenstadt, diese hat jedoch auch wirklich viele Sehenswürdigkeiten, wir waren etwas überrascht. Wir suchten uns dann in der Nähe des Fährhafens einen Tesco, um noch schnell etwas für das Abendessen einzukaufen und suchten uns dann in der nebenliegenden Wohngegend einen Stellplatz. Dieses Unterfangen war gar nicht so einfach, da die Straßen meist bergauf oder bergab gingen. Nach langem Suchen haben wir endlich einen ebenen Parkplatz gefunden. Wir bereiteten uns noch schnell Abendessen zu, gingen mit den Hunden und waren dann auch schon im Alkoven verschwunden. Es regnete immer noch …Wir fuhren heute 379 km, bei Dauerregen und höchstens 10 °C.

 

02.06.2015 - Überfahrt mit der Fähre von Newcastle nach Amsterdam

Da die Fähre erst am Nachmittag ablegt, konnten wir heute ausschlafen, was natürlich auch nur möglich war, weil es in der Wohnsiedlung absolut ruhig zuging, erst ab 9 Uhr kamen vereinzelt mal ein paar Autos vorbei. Wir waren ganz erstaunt, als wir die Jalousie öffneten und uns die Sonne anstrahlte. Wir gingen gleich mit den Hunden und genossen die Sonnenstrahlen. Es war sogar im Gegensatz zu den letzten Tagen relativ warm. Anschließend fuhren wir hinüber zum Tesco und deckten uns dort noch mit einigen Leckereien ein, z.B. haben es uns die Gemüsechips mit Roter Bete und Süßkartoffeln angetan. Wir kauften uns auch Sandwiches für das Abendessen, damit wir nicht wieder auf das teure ungenießbare Essen auf der Fähre zurückgreifen müssen. Wehmütig verließen wir anschließend den Supermarkt mit einem vollen Einkaufswagen und hofften nur, dass diese Kette auch einmal den Weg nach Deutschland findet. Wir verstauten alles und machten uns dann auf den Weg zum Fährhafen. Wie wir diesen finden sollten, war uns jedoch noch nicht so ganz bewusst, denn auf den gesamten Buchungsunterlagen stand keine Adresse des Terminals. Wir schätzten quasi die richtige Richtung ab und lagen sogar richtig. Irgendwann war die Fährstrecke dann auch ordentlich ausgeschildert, sodass wir wieder überpünktlich angekommen sind. Es standen bereits auch einige andere Mitreisende in den Startlöchern. Diesmal waren wir vorbereitet, schnappten uns sofort die Hunde und gingen eine schöne Runde mit den beiden. Stephan ist zwischenzeitlich wieder ins Wohnmobil gegangen, um u.a. die Sachen zu packen, als es auch schon los ging und der Check-In viel zu zeitig öffnete. Ich hetzte zum Wohnmobil, damit wir nicht zu Fuß durch den Check-In müssen. Auch hier wurde wieder die Chip-Nummer der Hunde ausgelesen, ansonsten haben die die restlichen Unterlagen nicht weiter beachtet. Das lief also schon mal einfacher. Positiv war auch, dass man nicht erst mit den Hunden zu einem anderen Check-In muss, wie in Amsterdam. Nachteil war, dass das Wohnmobil aufgrund seiner Größe auf dem Seitenstreifen eingeordnet wurde, mit einigen anderen unserer Größe und wir fast bis zum Schluss warten mussten, bis wir auf die Fähre fahren konnten. Und schon haben wir wieder viel Zeit verloren, die wir hätten mit den Hunden nutzen können. Wir trauten uns gar nicht erst zu fragen, ob es möglich ist, während der Wartezeit noch eine Runde mit den beiden zu drehen, da immer wieder Autos und auch Lkws nachgekommen sind und sich hinter und neben uns eingereiht haben. Dafür sind unsere Hunde einfach zu klein und die Gefahr, dass sie hätten übersehen werden können, wäre zu groß gewesen.

Die Fähre war dann keine große Überraschung mehr, es war genau die gleiche wie auch hinzu. Wir suchten wieder unser Zimmer um unser Gepäck abzuschmeißen, schnappten uns die Kamera und gingen dann nach draußen, um die Ausfahrt auf dem River Tyne zu beobachten. Die Hafenstrecke ist weitaus schöner, als die in Amsterdam. So kommt man zum Schluss auch noch an der Ruine des Tynemouth Castles vorbei.

Wir gingen nun zurück zu unserer kleinen Kabine und aßen dort unsere mitgebrachten Sandwiches. Ein letztes Stückchen Urlaub. Anschließend ließen wir uns wieder zu unseren Hunden bringen, damit wir die beiden noch einmal auf das Katzenklo setzen konnten. Der Mitarbeiter der uns diesmal gebracht hat war total unkompliziert und sehr nett. Er meinte, es würde ihn auch nicht stören, wenn wir die beiden einfach auf dem Deck laufen lassen und sie dort irgendwo ihr Geschäft verrichten, denn es muss sowieso gewischt werden. Unseren beiden war das jedoch nicht geheuer, sodass wir es doch noch einmal mit dem Katzenklo versuchten und er wollte sogar einen unserer Hunde unbedingt tragen. Wir waren überrascht, als unsere beiden sogar ohne Probleme pullerten. Wahrscheinlich hat vorher schon ein anderer Hund seine Marke gesetzt, sodass es dann einfach Instinkt war diese zu überdecken, aber uns fiel dadurch ein Stein vom Herzen. Nun konnten wir beruhigt schlafen gehen …Gefahren sind wir insgesamt 14 km und was uns sehr ärgerte, bis zur Abfahrt hatten wir durchgehend Sonne und mind. 15 °C, wenn nicht sogar mehr.

 

03.06.2015 von Amsterdam nach Cottbus

Wir hatten eine komplett schlaflose Nacht. Aufgrund des starken Seegangs knarzte und knackte alles noch viel mehr. Uns wurden schlecht von dem Geschunkel und man hatte teilweise das Gefühl aus dem Bett zu kullern. Wer dieses Schiff geplant hat, sollte selbst mal eine Nacht in den normalen Kabinen verbringen. An Schlaf war also überhaupt nicht zu denken. Für den Preis kann man wirklich etwas anderes erwarten. Eine Restaurierung wäre wirklich mal wieder angebracht. Am liebsten wären wir einfach während der Überfahrt im WoMo geblieben, dort wäre es weitaus gemütlicher gewesen als wie in diesem kleinen Kabuff. Wir waren so froh, als früh der Weckruf ertönte, denn dann konnten wir es endlich aufgeben mit dem Schlafen. Wir machten uns fertig und ließen uns direkt zu den Hunden bringen. Die beiden hatten es gut, konnten die Nacht schön im Wohnmobil schlafen. Wir gingen wieder mit beiden zum „Katzenklo“ und waren erstaunt, dass beide sich wieder Erleichterung verschafften. So hatten wir wieder eine Sorge weniger. Wir gingen dann wieder nach oben, packten unsere Sachen und dann konnte man auch schon wieder selbstständig das Autodeck aufsuchen. Froh von der Fähre zu sein, steuerten wir in Amsterdam jedoch auch direkt in einige Staus. Lachen mussten wir, als wir sahen, wie ein Fahrer im Stadtverkehr sich die Fingernägel knipste. Auch ein seltsamer Ort um Pediküre zu betreiben :-)Endlich in Cottbus angekommen räumten wir schnell das Wohnmobil aus, verstauten alles und holten uns dann beim McDonalds noch eine Kleinigkeit. Schließlich fielen wir dann total müde ins Bett. Gefahren sind wir 783 km – ohne Regen (!) - bei sogar ca. 20 °C. Das war fast schon zu viel des Guten :-)

 

Kilometer insgesamt: 4540 km

 

 

Fazit: Wir waren überrascht, welche Vielseitigkeit und Schönheit fast vor der Haustier liegt. Die Landschaft, nicht nur die der Highlands, bleibt einfach in Erinnerung. Man fährt mit offenen Augen durch das Land, da man sie vor Staunen einfach nicht mehr zubekommt. Die Ruinen und Schlösser verleihen dem Land noch den eigenen Charme. Sicherlich haben wir auch diesmal nicht alles anschauen können, aber wir konnten uns doch einen guten Überblick verschaffen und sind von diesem Stückchen schöne Welt absolut beeindruckt. Auch die Leute waren immer sehr freundlich und zuvorkommend. Alles ist gut für Urlauber ausgebaut und auch gut ausgeschildert. Einziger Nachteil war, dass viele der Sehenswürdigkeiten – oder gar alle – für unseren Geschmack viel zu zeitig schließen. Die meisten Attraktionen hatten nur bis 17 Uhr geöffnet, wobei dann z.B. 16:30 Uhr der letzte Einlass war. Würde man den Tag so planen, käme man ja überhaupt nicht vorwärts. Wir finden es seltsam, da z.B. Geschäfte teilweise sogar durchgängig geöffnet waren.Leider muss man sich auch darauf einstellen, dass es in Schottland auch mal regnet und stürmt. Die meisten Tage war es zwar so, dass der Regen genauso schnell weg war, wie er gekommen ist, jedoch hatten wir auch genügend Tage, an denen uns der Regen so ein bisschen die Laune verhagelt hat. Wir sind halt Gut-Wetter-Meschen ;-)

Die Straßen lassen teilweise zu wünschen übrig, die meisten hätten mal wieder eine neue Betondecke nötig gehabt, was man im Wohnmobil natürlich noch mehr merkt, als im Auto. Ansonsten ist außerhalb der Städte auch nicht viel los auf den Straßen. Wir haben uns auch sehr schnell an das Linksfahrgebot gewöhnt und können stolz berichten, dass wir uns hier nicht einen kleinen Fauxpas erlaubt haben ;) Jedoch sind beim Überholen alle vier Augen von Nöten, da der Fahrer, wenn das Lenkrad auf der linken Seite ist, einfach nicht sieht, ob etwas kommt. Die vielen Kreisverkehre machen auch vieles einfacher, da man nicht so oft an Ampeln steht und die Rechts-vor-Links-Regel somit außer Kraft gesetzt wird.Wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte man auch vorher abklären, ob die kleineren Straßen für die Befahrung mit einem Wohnmobil ausgelegt sind. Es gibt durchaus einige Straßen, die man umgehen sollte. Wir haben uns ja auch auf einige enge Straßen gewagt und mussten wirklich mit Adleraugen entlangfahren. Im Reiseführer von Michael Müller haben wir hier viele Informationen erhalten

Eines haben wir von dieser Reise jedoch auch mitgenommen: Fährfahrten über einen längeren Zeitraum sind nichts für uns. Nicht nur fanden wir es für die Hunde sehr unpassend, nein auch wir selbst fühlten uns extrem unwohl. Dann doch lieber einen Tag mehr einplanen und relaxter im anderen Land ankommen.

Schottland ist aber ein wunderschönes Land, welches wir bedingungslos und mit einem guten Gewissen weiterempfehlen können!

Geplant haben wir die Reise mit folgenden Reiseführer:

Schottland - Michael Müller Verlag, Aufl. 2014

Schottland - ADAC Reiseführer plus, Aufl. 2014

Saint Conan's Kirk, Schottland

Saint Conan's Kirk

Saint Conan's Kirk, Schottland

Kilchurn Castle

Kilchurn Castle, Schottland

Kilchurn Castle

Inverary Castle

Inverary Jail

Kilchurn Castle, Schottland
Inverary Castle
Inverary Jail

Loch Lomond

Dunure Castle

Küste beim Dunure Castle

Loch Lomond, Glasgow
Dunure Castle
Küste Dunure Castle

Abbotsford House

Abbotsford House

Grey Mare's Tail

Abbotsford House, Bibliothek
Abbotsford House
Grey Mare's Tail

Ausfahrt aus dem River Tyne

Melrose Abbey

Melrose Abbey

Newcastle, Rver Tyne
Melrose Abbey
Melrose Abbey

Ausfahrt auf dem River Tyne

Ruine des Tynemouth Castles

Landschaft von Schottland

Newcastle, River Tyne
Ruine des Tynemouth Castle
Landschaft von Schottland

Stechginster

Schafe auf der Straße

Rhododendron  bei Regen

Stechginster in Schottland
Schafe auf der Straße in Schottland
Rhododendron bei Regen

wilde Primeln

Wollgras

wilde Primeln in Schottland
Wollgras, schottische Highlands
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