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  • Stephan Lorenz

Neues Wohnmobil und trotzdem graue Haare - die ersten Tage mit unserem Weinsberg


Weinsberg CaraCore MF650
endlich darf er bei uns stehen

Wenn ihr uns bei Instagram folgt, wisst ihr wahrscheinlich schon, dass wir uns ein neues Wohnmobil gekauft haben. Der Bürstner wird entsprechend demnächst verkauft, wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden :-) Wir können dann auch zeitnah einen Besichtigungstermin ausmachen.


Aber nun wollen wir euch hier erst einmal schildern, was uns nach dem Abholen unseres neuen Womos so widerfahren ist.


Jeder von euch, der sich bereits ein Wohnmobil gekauft hat, kennt diesen tollen Moment, wenn man dann endlich sein neues Wohnmobil beim Händler überreicht bekommt. :-) Einige von euch warteten sicherlich einige Monate, bis das nach ihren Wünschen konfigurierte Wohnmobil ausgeliefert wurde. Wir warteten zwar „nur“ ein paar Wochen, bis der ganze Kaufvorgang mit Geldüberweisung, Zusendung der Fahrzeugdokumente, Zulassung und zusätzliche Einbauten im Wohnmobil dann abgeschlossen war. Unsere Freude war aber genauso groß, als hätten wir monatelang gewartet. Das Wohnmobil unserer Vorstellung – einen Weinsberg CaraCore 650 MF – fanden wir bei einem Händler in Eutin (Auto & Freizeit Nord), weshalb wir auch gerne bereit sind, weite Fahrstrecken in Kauf zu nehmen. Am Tag der Abholung sind wir daher um 2 Uhr nachts aufgestanden, denn unser Zug nach Eutin fuhr bereits gegen 4 Uhr und wir mussten vorher noch unsere Hunde zu ihrem Opa bringen :-) Die ganze Zeit im Zug träumten wir von unserem neuen Wohnmobil, suchten im Internet nach praktischen Gegenständen, die wir für die Einrichtung noch kaufen könnten usw. Gegen 10 Uhr sind wir dann in Eutin angekommen, die wenigen Kilometer bis zum WoMo-Händler gelaufen und da stand er dann in der Halle, darauf wartend, dass wir unsere Kennzeichen montieren und mit ihm nach Hause fuhren. Bisher lief alles reibungslos. Wir bekamen eine kurze Einweisung, wobei uns die meisten Details schon vertraut waren und so lief auch dies ziemlich schnell ab. Nach ein paar Formalien konnten wir in unser neues Gefährt einsteigen, gaben ins Navi unsere Anschrift ein und fuhren vom Hof. Alles schien perfekt und wir waren glücklich, dass vom Kauf bis jetzt alles super gelaufen ist.


Nur leider mussten wir nach wenigen Kilometern umdrehen, denn unser Lenkrad hatte eine Fehlstellung. Es zeigte deutlich nach rechts, doch wir fuhren geradeaus. Zunächst kam etwas Unglaube beim Händler auf, doch nach einer kurzen Testfahrt musste auch er sich eingestehen, dass wir nichts für diesen „Schaden“ können. Leider kann das Problem wohl nicht in der dortigen Werkstatt gelöst werden, also wurden wir an Fiat verwiesen und uns wurde eine schöne Fahrt gewünscht. Was für uns auch in Ordnung war, schließlich kann ja die Spur halt einfach falsch eingestellt worden sein. Nach ein paar Kilometern auf der Autobahn ging dann die obere Küchenschublade auf. Nach einem kurzen Test mussten wir feststellen, dass diese nicht schließt, sondern bei jeder Kurve einfach rausschnappt. So konnten wir unmöglich die 450 Kilometer nach Hause fahren, es sei denn, einer von uns hätte sich neben die Schublade gesetzt und diese permanent zugehalten. Also haben wir direkt den Händler angerufen und da wir schon ein Stück entfernt waren, sollten wir zu einer Zweigstelle in Wesenberg fahren (Caravan & Reisemobil Center Reinfeld). Also runter von der Autobahn, in der Hoffnung, dass uns dort schnell geholfen werden kann. Und dann kam das Grauen… Zunächst mussten wir uns einen Ansprechpartner suchen, der noch nicht einmal darüber informiert wurde, dass wir gleich vorbeikommen. Neben der defekten Schublade haben wir dann auch gleich das Problem mit der Spur angesprochen, hatten aber das Gefühl, dass uns überhaupt nicht richtig zugehört wurde. Man ließ uns „kurz“ warten, um alles abzuklären. Naja, sagen wir mal so, nach über einer halben Stunde gingen wir dann selbst fragen, was sich nun ergeben hat. Das Problem mit der Spur können sie auch nicht lösen, sie haben hierfür keine Messgeräte, sie sind schließlich keine Vertragswerkstatt (über dem Herren prangte aber das Logo von Fiat Professionals) und wegen der Schublade müssen wir uns noch gedulden, sie haben schließlich auch andere Kunden. Es ist ja nicht so, als hätten wir nicht gerade einen Vollintegrierten gekauft und abgeholt der Mängel hat… Wir blieben zunächst noch ruhig und warteten, auch wenn es uns wunderte, dass nicht einmal jemand herauskam, um sich die Schublade überhaupt anzuschauen. Wir vertrödelten uns weiterhin die Zeit, schauten uns dort ein paar Wohnmobile an, nach zwei Stunden gingen wir dann wieder fragen und wurden weiterhin vertröstet. Es muss noch etwas in der Werkstatt beendet werden und dann haben sie Zeit. Nach drei Stunden warten kam ein anderer Herr heraus, der uns sagte, dass es heute nichts mehr wird, wir sollen morgen wiederkommen. Man hat gemerkt, dass er nicht wusste, welch bekloppte Nachricht er dort überbrachte, denn sicherlich werden wir wegen einer Schublade nicht 400 km fahren – unter der Woche – als hätte man keinerlei Verpflichtungen! Wir sind dann etwas deutlicher geworden und kurze Zeit später stand wieder jemand neben uns, der uns nochmals sagte, dass das Problem mit der Spur (derzeit) nicht gelöst werden kann. Das wussten wir ja schon, wir können nämlich zuhören und zudem hat er sich wohl verplappert, denn die erste Aussage war, es ginge aufgrund der technischen Voraussetzungen nicht und nun hörte es sich so an, als ginge es aufgrund der fehlenden Zeit nicht. Es kommt aber wohl gleich jemand wegen der Schublade. Es gab anscheinend unter dem Personal keinerlei Abstimmungen, die rechte Hand wusste nicht, was die linke macht. Absolut unprofessionell. Ende vom Lied ist, dass der Tischler zwei Unterlegscheiben unter den Verschluss legte und die Schublade wie von Engelshand schloss. Eine Aufgabe von nicht einmal 15 Minuten. Und dafür haben wir so lange gewartet und wurden damit abgespeist, dass so viel zu tun ist. Also wirklich. Wir waren absolut bedient, sind dann immer noch murrend über so viel Ignoranz nach Hause gefahren und waren schließlich 23 Uhr wieder in Cottbus. Wir waren todmüde, schließlich waren wir 21 Stunden auf den Beinen. Während der ganzen Wartezeit kontaktierten wir unseren Fiat-Händler in Cottbus und baten um einen zeitnahen Termin, um die Sache mit der Spur zu beheben, es ist laut Aussagen des Händlers wohl ein Garantiefall. Den Termin bekamen wir direkt für den Freitag, also drei Tage später. Super, nur konnte uns noch nicht bestätigt werden, dass dies ein Garantiefall ist, da sowas bei neu ausgelieferten Fahrzeugen eigentlich nicht vorkommt und wohl jemand mit dem Wohnmobil irgendwo gegengefahren sein muss (mit einem Neuwagen). Daran glaubten wir noch nicht so recht und ließen die Bemerkung so im Raum stehen. Da wir das Wohnmobil normalerweise nicht bei uns stehen haben und dann demnächst in den Urlaub damit wollen, legten wir Mittwoch nach der Arbeit los und räumten alles aus unserem Bürstner in den Weinsberg. Wir wurden natürlich nicht fertig, 22 Uhr kapitulierten wir und hoben uns den Rest für Donnerstag auf. Wir beendeten unsere Räumaktion am Donnerstagabend soweit wie möglich und waren froh, dass wir vor dem Werkstattaufenthalt alles geschafft haben, denn so brauchten wir nicht noch kurz vor dem Urlaub damit anfangen und das WoMo kann dann nach der Reparatur direkt bei uns bleiben.


Nun kam das nächste Problem und wir verzweifelten buchstäblich. Wir fuhren das WoMo in die Einfahrt unseres Stellplatzes, sammelten nur noch Kabel und Schlauch ein und wollten dann eigentlich los, nur er sprang nicht mehr an. Erster Gedanke war natürlich, dass die Starterbatterie defekt war und etwas Starthilfe nötig hatte. Was aber irgendwie auch nicht sein kann, da wir eine Solaranlage haben, die auch die Starterbatterie bedient. Leider hatten wir kein Starthilfekabel und mussten uns mit dem normalen Stromkabel behelfen. Nachdem wir uns etwas belesen hatten, wussten wir, dass das nicht viel bringt, denn zunächst wird die Aufbaubatterie geladen und dann erst die Starterbatterie. Wir warteten eine Weile, doch das WoMo sprang einfach nicht an. Also riefen wir den ADAC, es war schließlich keine Option mitten in der Einfahrt stehen zu bleiben, denn nicht einmal mehr eine Ameise konnte sich an unserem WoMo vorbeischleichen. Fast zwei Stunden warteten wir, der nette Mann vom ADAC konnte uns dann schnell helfen, denn die Klemme des Minuspols saß nicht richtig auf der Batterie, sondern wurde daraufgelegt ohne sie festzuschrauben, weshalb kein Strom angekommen ist. Ob dies beim Händler passierte ist oder bei Weinsberg im Werk können wir nicht sagen. Wir sollten auf alle Fälle eine neue Batterieklemme für den Minuspol kaufen, da diese wohl schon korrodiert ist. In den zwei Stunden Wartezeit hatten wir viel angestaute Wut über die Behandlung nach dem Kauf und die aktuelle Situation. Wir hatten seit Tagen nicht richtig geschlafen und waren absolut fertig. Also erging eine eher strenge Mail mit einer klar formulierten Beschwerde an den Händler und natürlich auch der Aufforderung, für etwaige Kosten aufzukommen. Danach fühlten wir uns besser und hofften natürlich auch auf entsprechende Rückmeldung am nächsten Tag. Auf diese Rückmeldung warten wir bis heute (2 Wochen später).

Am Freitagmorgen konnten wir dann unser WoMo zum Fiat-Vertragshändler fahren und bekamen noch am Vormittag die Nachricht, dass das Fahrzeug überhaupt nicht fahrbereit war. Stoßdämpfer, Radlager und Radaufhängung müssen getauscht werden, es hätte wohl sogar brechen können. Nach Recherchen von Fiat wurde dies als Materialschwäche im Sinne der Garantie anerkannt, wobei Fiat ein solcher Schaden noch nicht weiter bekannt gewesen ist. (Vielleicht haben wir ja hier etwas „aufgedeckt“?) Wir sind also 450 km mit einem Wohnmobil gefahren, welches überhaupt nicht fahrsicher war. Ein Kloß bildete sich dann schon in unserer Kehle und gleichzeitig kam in uns die Frage auf, ob der Händler nicht sogar die Verpflichtung gehabt hätte, dies vorher zu prüfen, auch, wenn es sich um einen Neuwagen handelt? Immerhin hätte das schief stehende Lenkrad eigentlich auffallen müssen… Nach einem kurzen Lieferengpass durften wir unser Wohnmobil 1 ½ Woche später wieder abholen und freuen uns, dass dies nun erledigt ist. Ein Hoch auf unsere Fiat-Werkstatt, die alles schnell gelöst hat und uns auch über jeden Schritt informierte. Die defekten Teile wurden im Übrigen zur Prüfung auch an Fiat versendet.

Unsere erste Woche mit unserem neuen Wohnmobil ließ uns also graue Haare wachsen, doch nun freuen wir uns, dass wir es wieder vor unserer Haustür stehen haben und auch entsprechend für unsere große 3-Wochen-Tour (hoffentlich nach Schottland) vorbereiten können. Wir können uns nun über unser neues Gefährt freuen und es in Ruhe weiter nach unseren Wünschen einräumen. Wir hoffen allerdings auch, dass jetzt alle Mängel behoben sind und wir im Urlaub nicht noch einmal einen Schock-Moment erleben müssen. Ansonsten haben wir unser Wohnfühl-Wohnmobil gefunden, denn auch schon beim Umräumen unserer „Ausstattung“ wären wir einfach gerne drin geblieben und direkt in den Urlaub gestartet. Wir sind uns sicher, dass es trotz der Startschwierigkeiten kein Fehlkauf war. Warum Wohnmobilhändler nach dem Kauf keinerlei Service mehr bieten ist uns wirklich ein Rätsel und eben auch, dass uns das WoMo in diesem Zustand übergeben wurde. Manchmal steckt der Teufel zwar im Detail, aber einige der Details hätten evtl. schon vor der Auslieferung behoben sein können.


Auch unsere Werbung haben wir dann gleich noch diese Woche aufbringen lassen ... :-)



 


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